Ein Problem haben wir noch

Viele Firmen in der Softwareentwicklungsbranche sind in den letzten Jahren auf Agile umgestiegen. Die Tatsache, dass man agile Methoden im Unternehmen einführt, bedeuten leider noch lange nicht, dass man agil ist. Agilität ist eine Denkweise, eine Art zu agieren und sich zu verhalten. Wenn Agile also so eine tolle Sache ist und wir agil machen, wieso ist die Qualität unsere Software nicht schlagartig nahezu perfekt? Wieso verschwinden die technischen Schulden nicht? Wieso haben wir die gleichen oder ähnlichen Probleme als in der Prä-Agilen Ära?

Die Antwort auf diese Fragen ist nicht schwer. Niemand wird über Nacht und ohne jegliche Anstrengung besser. Die Prozesse zu ändern ist wichtig aber, wenn wir dabei vergessen uns auch technisch weiterzuentwickeln haben wir ein Problem. Kurz gesagt: Ein guter Prozess ist wichtig, aber hochqualitative Software auch. Wenn wir bessere Software produzieren wollen, dann müssen wir eben erst mal selber bessere Entwickler werden und das ist harte Arbeit. Es ist unsere Pflicht die bestmöglichen Ergebnisse für unsere Kunden zu erzielen.

Sage Nein!

Wie oft habe ich meiner Chefin gesagt: „Ich versuche es“, als sie vor der Tür stand mit irgendwelche superwichtige, sofort zu erledigenden Aufgaben, für die ich aber gerade im Moment keine Zeit habe, weil ich mich eben um andere nicht aufschiebbaren Problemen kümmere? Viel zu oft, muss ich zugeben. Man wird mir sagen, es ist schließlich dein Job es zu versuchen. Da bin ich mittlerweile anderer Meinung. Es ist mein Job und meine Pflicht es zu sagen, wenn irgendwas nicht machbar ist.

Das Problem beim Versuchen ist, dass ich damit meine, dass ich es eben versuche, aber verstanden wird nur: Ja, er macht das. Dann müssen Überstunden her, alles muss schnell gehen, die Qualität bleibt auf der Strecke, aber das holen wir ja später nach (übrigens für die, die es noch nicht wissen später bedeutet meistens nie). Dadurch passieren uns selbstverständlich unbemerkt mehr Fehler, wir liefern, es kracht, unsere Kunden sind unzufrieden. Das alles, weil man versucht.

Nein zu sagen ist wichtig

Wenn es nicht möglich ist, ist es eben nicht möglich. Aber einfach zu sagen: „Nein, das geht nicht“ ist keine professionelle Haltung. Dazu gehört es: nach Lösungen zu suchen, Kompromisse auszuhandeln, eben herauszufinden wie viel kann bis dahin geschafft werden, ohne das die Qualität darunter leidet.

Führung

Nicht nur Softwareentwickler können einiges dazu lernen, auch Führungskräfte sollten das. Sie sollten mit dem Team und für das Team arbeiten. Die klassischen rigiden Kommandostrukturen funktionieren nicht so gut im kreativen Bereich. Command & Control ist out 😊. Selbstverständlich gibt es, Geschäfts- und andere Ziele, die erreicht werden wollen, jedoch finde ich, dass eine der wichtigsten Aufgabe der Führungskraft ist, die Teams produktiv, motiviert und „gesund“ zu halten, und auch in diesen Bereichen sollten sie sich weiterbilden.
Führungskräfte dieser Welt vergiss Command & Control, lerne modernere Führungsstile, Zuckerbrot und Peitsche zerstört die Motivation unsere Mitarbeiter. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten zeitgemäß zu führen. Erlerne sie!

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