Coding Dojo. Im Team üben und besser werden

In einem früheren Artikel habe ich über Katas erzählt. Die Durchführung von Katas ist eine Tätigkeit, die man alleine und für sich ausübt. Eine weitere Möglichkeit zu üben ist ein sogenannten Coding Dojo zu veranstalten.
Ganz einfach ausgedrückt ist ein Coding Dojo eine Veranstaltung, in der eine Gruppe Menschen zusammen an der Lösung eines Problems arbeiten. Bei dieser Definition könntest du gleich sagen: „Aber das ist ja nicht anders als die übliche Zusammenarbeit im Team“. Das ist natürlich ein guter Punkt, den genauso wie im Team ist Zusammenarbeit einer der wichtigsten Bestandteile eines Coding Dojos. Aber ein Coding Dojo ist viel mehr.

Das Dojo

Genauso wie „Kata“, stammt der Begriff Dojo aus den japanischen Kampfsportarten (Karate, Aikido, Judo, …). Ein Dojo ist der Ort, an dem man sich zum Trainieren zusammentrifft. Im übertragenen Sinne auch die Gemeinschaft, die sich dort trifft. Sinnbildlich findet also ein Coding Dojo statt, wenn sich eine Gruppe Softwareentwicklern trifft, um gemeinsam eine Übungsaufgabe zu lösen.

Ein Dojo ist ein sicherer Ort, indem Zusammenarbeit großgeschrieben wird, wo es Platz zum Ausprobieren gibt. Konkurrenzdenken lässt man draußen vor der Tür stehen. Gemeinsam an das Problem arbeiten und auch noch Spaß dabeihaben. Das ist es, was ein gutes Coding Dojo ausmacht.

Das Arbeiten im Dojo

Ziel eines Dojos ist zu lernen und zu üben. Sowohl erfahrene Softwareentwickler als auch Neulinge oder weniger erfahrene profitieren vom in Dojo stattfindenden Austausch.
Es gibt viele unterschiedliche Varianten, um ein Dojo abzuhalten. Bei den meisten gibt es jedoch Ähnlichkeiten: Pair Programming, TDD und Baby Steps sind üblicherweise gesetzt. Wir schauen uns in einem späteren Artikel, wie ein Dojo genau abläuft und die am weitesten verbreitete Variante der Durchführung an: Der Randori.
Es ist auch möglich andere Techniken, wie zum Beispiel Ping-Pong oder andere Varianten, wie zum Beispiel Prepared Kata oder Mobprogramming zu verwenden. Für den Anfang sollte aber die Randori ausreichen.
Bei Gruppen mit wenig Erfahrung hat sich als vorteilhaft erwiesen, sich eine Person zu holen, welche als Moderator fungieren kann, um auf die Form zu achten und mit Impulsen und Variation dabei zu helfen, dass die Dojos einen erfolgt für alle Teilnehmenden sind.

Gefahren beim Dojo

Wie bereits bei den Katas erwähnt, sollte auch beim Dojo immer eine Herausforderung da sein. Das Ziel ist zu üben und zu lernen und das erreichen wir nicht, wenn wir dauernd die gleichen Probleme auf die gleiche Art und Weise angehen.

Je erfahrener das Team ist, desto schwieriger sollten die Aufgaben ausfallen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Aufgaben, welche man sich vornimmt, komplizierter werden müssen. Das ist nur eine der Möglichkeiten, um die Komplexität zu erhöhen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von sogenannten Constraints, auf Deutsch Zwänge oder Einschränkungen. Dabei handelt es sich um „Regeln“, die man bei der Übung beachten muss und die üblicherweise die Entwicklung oder die Zusammenarbeit zwischen Driver und Navigator erschweren sollen.

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